Wasserstoff: Daimer und Hyundai aktiv

Toyota, Honda, Hyundai und Daimler forcieren die Brennstoffzellen-Technik für den Einsatz im Individualverkehr. Der Korea-Konzern und die Mercedes-Mutter gehen zu Beginn des Jahres 2019 jetzt weitere Entwicklungsschritte.

Die hundertprozentige Daimler Tochtergesellschaft NuCellSys GmbH firmiert seit Jahresbeginn 2019 unter Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH. Das Unternehmen bezeichnet sich in einer Pressemitteilung selbst als „weltweit führend in der Entwicklung von automobilen Brennstoffzellen- und Wasserstoffspeichersystemen“. Die firmentechnische Neuausrichtung soll das Unternehmen noch enger mit dem Mutterkonzern verzahnen.

„Die Brennstoffzellentechnologie ist integraler Bestandteil unserer Antriebsstrategie“, sagt Christian Mohrdieck, Geschäftsführer der Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH und damit verantwortlich für die Brennstoffzellenantriebsentwicklung der Daimler AG. „Null lokale CO2-Emissionen, hohe Reichweiten und kurze Betankungszeiten sowie ein breites Einsatzspektrum vom Pkw bis zu Bussen, anderen großen Nutzfahrzeugen und nicht zuletzt auch die Anwendbarkeit für stationäre Anwendungen machen die Technologie zu einer zukunftsträchtigen Alternative.“ Mit der Umfirmierung sende Mercedes-Benz für die Personenwagen- und die Nutzfahrzeugentwicklung ein klares Signal und untermauere die künftige Relevanz der Brennstoffzellentechnologie.

Mercedes-Benz Fuel Cell

Die Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH konzentriert seit 1997 am Standort Nabern bei Kirchheim-Teck sämtliche Konzernaktivitäten zur Entwicklung von Brennstoffzellen-Systemen. Seit 2009 ist das Unternehmen eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Daimler AG.  

Mercedes-Benz GLC F-CELL

Zum Beispiel stammen das Antriebssystem und das Wasserstoffspeichersystem des Mercedes-Benz GLC F-CELL aus dem Brennstoffzellenentwicklungszentrum in Nabern. Das Auto wurde Ende Oktober 2018 offiziell präsentiert. In naher Zukunft soll die Brennstoffzelle auch den Mercedes-Benz Stadtbus Citaro elektrifizieren. Versuchsfahrzeuge sind schon seit einigen Jahren unterwegs. 

GLC F-Cell Foto: Mercedes

Hyundai-Fahrplan 2030

Die Hyundai Motor Group mit den Automobilmarken Hyundai und Kia hat unterdessen den Unternehmensplan „FCEV Vision 2030“ präsentiert (FCEV für Fuel Cell Electric Vehicle). Zielsetzung: Die Produktionskapazität für Brennstoffzellen-Systeme soll bis 2030 auf 700.000 Einheiten pro Jahr aufgestockt werden. Hyundai plant mit seinen Brenstoffzellen zudem den Einstieg ins Zulieferergeschäft: Euisun Chung, Executive Vice Chairman der Hyundai Motor Group. „Wir werden Wasserstoff zu einer wirtschaftlich tragbaren Lösung machen und damit eine Schlüsselrolle beim Wandel der globalen Gesellschaft hin zu sauberer Energie einnehmen. Wir sind zuversichtlich, dass Wasserstoff den Transportsektor verändern und zu einem weltweiten wirtschaftlichen Erfolg wird.“

500.000 Brennstoffzellen-Fahrzeuge pro Jahr

Im Rahmen der „FCEV Vision 2030“ wollen die Hyundai Motor Group und ihre Zulieferer umgerechnet rund sechs Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung sowie in den Anlagenausbau investieren und in Korea 5.000 Arbeitsplätze schaffen. Bis Ende der 20er-Jahre will die Gruppe in Korea eine Fertigungskapazität von 500.000 Brennstoffzellen-Fahrzeugen pro Jahr sicherstellen. Im gleichen Zeitrahmen erwartet das Unternehmen einen Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Brennstoffzellen-Fahrzeugen auf rund zwei Millionen Einheiten pro Jahr.

Hyundai Nexo

Mit dem Nexo bietet Hyundai seit 2018 bereits die zweite Brennstoffzellen-Modellgeneration an. Im Unterschied zum bereits 2013 eingeführten ix35 Fuel Cell basiert der Nexo auf einer speziellen Hyundai Brennstoffzellen-Architektur. Resultate sind ein geringeres Gewicht, mehr Platz im Innenraum und das verbesserte Brennstoffzellen-Layout. 

Hyundai Nexo Foto: Hyundai

 

Fotohinweis Aufmacher: Unser Bild ganz oben zeigt das französische Wasserstoff-Experimentalschiff Energy ObserverFoto: Toyota

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Redaktion