Steckdosen am Straßenrand

Mittlerweile rund 16.000 öffentliche Ladepunkte in Deutschland – Electric City Rüsselsheim – Powerbanks in Wolfsburg

Der Aufbau der Elektromobilität steht und fällt mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur. Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gibt es in Deutschland momentan rund 16.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Dazu gehören auch Stromtankstellen in Parkhäusern und Hotels sowie vor Supermärkten. Zum Vergleich: Die reibungslose Versorgung von einer Million zugelassener E-Autos benötigt nach BDEW-Berechnungen die Installation von bundesweit knapp 80.000 öffentlich zugänglichen Stromtankstellen, knapp zehn Prozent davon mit Schnelllade-Qualitäten.

Electric City Rüsselsheim: 1300 öffentliche Ladepunkte

Die Stadt Rüsselsheim am Main, der Autobauer Opel und die Hochschule RheinMain treiben unterdessen den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge massiv voran. Gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium startet in den kommenden Wochen und Monaten die Installation von rund 1300 Ladepunkten im gesamten Stadtgebiet.

Die öffentlichen Stromtankstellen in der Opel-Stadt werden in allen Stadtteilen und Wohngebieten, auf dem Opel-Gelände, auf dem Campus der Hochschule RheinMain, in Wohnanlagen der gewobau Rüsselsheim, auf Parkplätzen ausgewählter Supermärkte und Einkaufszentren sowie auf dem Gelände des städtischen Klinikums (GPR) installiert. Das Projekt soll bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Mit 72 Einwohnern pro öffentlich zugänglichem Ladepunkt will Rüsselheim dann EU-weit die beste kommunale Ladeinfrastruktur bereit stellen. 

Opel stellt für das gemeinsame Projekt Parkplatzflächen bereit, die mit 600 Ladepunkten ausgestattet werden und nach Beendigung der Bauarbeiten öffentlich zugänglich sein werden. Darüber hinaus werden auf 350 Parkplätzen Ladepunkte für die Opel-Dienstwagenflotte installiert. „So treiben wir unsere Elektrooffensive konsequent weiter voran“, sagt Opel CEO Michael Lohscheller.

Durch die Beteiligung der Hochschule RheinMain wird die Stadt Rüsselsheim am Main ein deutschlandweit einmaliges Großlabor für Elektromobilität. Dabei sollen technische Themen wie Versorgungssicherheit und Netzintegration untersucht, aber auch sozioökonomische Aspekte wie das Mobilitätsverhalten betrachtet werden. 

Mobile Schnelllader in Wolfsburg

Volkswagen wiederum hat die künftige mobile Schnellladesäule des Unternehmens präsentiert. Die Technik funktioniert nach dem Prinzip der Powerbank, wie sie viele Mobiltelefon-Nutzer kennen. Unabhängig vom Stromnetz kann die Ladesäule flexibel dort aufgestellt werden, wo Strom für E-Autos temporär gebraucht wird: auf Parkplätzen, am Supermarkt oder bei Sport- und Kulturveranstaltungen oder Open-Air-Festivals.

Der Einsatzort der mobilen Ladesäulen ist immer dort, wo gerade Strom für Elektroautos nachgefragt wird.

Bis zu vier Fahrzeuge können gleichzeitig angeschlossen und geladen werden. Die Gesamtladekapazität von bis zu 360 kWh reicht dabei für durchschnittlich bis zu 15 E-Fahrzeuge. Nach dem mobilen Einsatz gehen die Ladestationen zurück ans Netz, erschöpfte Ladebatterien können aber auch vor Ort gegen frisch geladene Speicher ausgetauscht werden.

Die ersten mobilen Schnellladesäulen werden im Rahmen eines Pilotprojektes im ersten Halbjahr 2019 am Heimatstandort der Volkswagen AG in Betrieb genommen und unterstützen dort den Aufbau der Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet. Ab 2020 soll die mobile Ladetechnik auch in anderen Städten und Gemeinden zum Einsatz kommen.

Redaktion