Der Blitz im Emblem macht Opel schon seit vielen Jahrzehnten zur Hochspannungsmarke. Jetzt wird die Idee Programm.
Auch Opel will Ernst machen. Die deutsche Traditionsmarke setzt von 2028 an in Europa komplett auf batterie-elektrische Fahrzeuge. Doch das war nicht die einzige Ansage, die Opel-Chef Michael Lohscheller vergangene Woche beim Stellantis-Tag der Elektrifizierung in Rom machte. Zur Erinnerung: Opel und der britische Ableger Vauxhall gehören seit Anfang des Jahres zum neuen Vielmarkenkonzern Stellantis mit Firmensitz in Amsterdam und tiefen unternehmerischen Wurzeln in Italien, den USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien.
Lohscheller kündigte nämlich zudem an, dass Opel im Megamarkt China an den Start geht – „als rein elektrische Marke“. Und dass der legendäre Manta ein Comeback als reines Elektroauto feiern soll.
Stühlerücken in Rüsselsheim
„Opel wird auf dem Kernmarkt Europa ab 2028 ausschließlich Elektrofahrzeuge anbieten“, sagte Michael Lohscheller (Bild unten rechts) also vor wenigen Tagen. Da war der 52-jährige Manager noch Opel-Chef. Inzwischen hat er um seine Papiere gebeten. Er suche eine neue berufliche Herausforderung außerhalb des Unternehmens, heißt es bei Opel. Klar ist, dass die Stellantis-Chefs auf den überraschenden Abgang ihres Opel-Statthalters eine überraschend zügige Antwort hatten: Nachfolger wird Uwe Hochgeschurtz (58, Bild links), der bis vor wenigen Tagen den Renault-Konzern in den wichtigen Märkten Deutschland, Österreich und der Schweiz vertrat und – Überraschung – dort ebenfalls sehr kurzfristig aus Amt und Verantwortung schied.
Stühlerücken also in Rüsselsheim. An den Eckpfeilern für die Agenda der kommenden Jahre wird das nichts ändern. Opel will mit am Tisch sitzen, wenn der chinesische Kuchen verteilt wird, und Opel setzt auf Emotionen. „Der Manta ist eine echte Ikone in der Geschichte unserer Marke und eine Inspiration für ihre Zukunft. Bis Mitte des Jahrzehnts werden wir einen neuen Manta in Serie bringen. Natürlich rein elektrisch“, sagte Michael Lohscheller vergangene Woche bei der Stellantis-Elektrifizierungspräsentation in Rom. Schon in drei Jahren sollen alle Opel-Modelle „auch in elektrifizierter Ausführung“ auf der Straße sein, von 2028 an dann nur noch vollelektrisch. Jedenfalls in Europa.
Ampera, Corsa-e, Mokka-e und Co.
Das ist bei Licht betrachtet vermutlich nicht zu viel versprochen. Opel schwamm schon mit Strom gegen den Strom, als in Wolfsburg noch der Diesel heilig gesprochen wurde. Man war früh dran mit dem ersten Ampera, den zweiten Ampera-e musste man nach der Trennung von General Motors den GM-Kollegen von Chevrolet überlassen. Mit dem Corsa-e, dem Mokka-e, dem Combo-e und dem Zafira-e ist man mittlerweile aber wieder gut bei der elektrischen Musik – siehe KATALOG e.
Unter Strom: Jaguar und Land Rover
Fotos: Opel