PSA + FCA = Stellantis

Mehr Marken, mehr Marktmacht und zwei Großbaustellen: Der Megakonzern Stellantis ist ein weiterer Big Player auf dem globalen Automobilmarkt.

USA, Frankreich, Italien – und ein bisschen Deutschland und Großbritannien. Das sind die Heimatmärkte und Herkunftskulturen des neuen Superkonzerns Stellantis, für den zu Wochenbeginn die Börsenglocken in Amsterdam und Mailand (gestern, 18. Januar) und an der Wall Street in New York  (heute, 19. Januar) läuteten.

Stellantis, das klingt nach strahlender Zukunft. Zunächst einmal steht das neue Firmenkonstrukt für eine beeindruckende Vergangenheit, jedenfalls nominell. Der Zusammenschluss der PSA- und der FCA-Gruppe bringt 14 Marken aus dem Who-is-who der Automobilgeschichte an den Start:

  • Abarth
  • Alfa Romeo
  • Chrysler
  • Citroën
  • Dodge
  • DS-Automobiles
  • Fiat
  • Jeep
  • Lancia
  • Maserati
  • Opel
  • Peugeot
  • Ram Trucks
  • Vauxhall.

Dazu kommen die Dienstleister und Zulieferer

  • Eurorepar
  • Faurecia
  • Mopar
  • PCMA
  • Teksid
  • VM Motori.

Firmensitz ist Amsterdam, Aufsichtsratschef ist John Elkann aus der Fiat-Dynastie Agnelli, Vorstandschef ist der bisherige PSA-Chef Carlos Tavares.

420.000 Mitarbeiter und zwei Großbaustellen

Auf den 62-jährigen Portugiesen warten 420.000 Mitarbeiter, die 2019 rund 200 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet haben. Der subsummierte Jahresabsatz von rund 8,7 Millionen Einheiten im Kerngeschäft Automobil katapultiert Stellantis in die Top 6 der Branche mit Toyota, VW, Renault-Nissan, General Motors und Hyundai.

Für die kleineren Konkurrenten ist das kein gutes Signal. Die Branche kämpft mit der Herausforderung, bei der Antriebstechnik die kommenden Jahre zweigleisig bestreiten zu müssen (Verbrenner und E-Antriebe). Die dafür benötigten gewaltigen Entwicklungsbudgets erfordern möglichst große Stückzahlen.

Hier wartet eine Großbaustelle auf Tavares.

Die zweite ist der Megamarkt China mit seinen mittlerweile rund 26 Millionen Jahreseinheiten (Personenwagen und Nutzfahrzeuge in 2019). Überhaupt China. Noch bedienen die einheimischen Hersteller praktisch ausschließlich die lokalen Märkte. Aber die Japaner (vor 50 Jahren) und die Koreaner (vor 30 Jahren) haben eindrucksvoll bewiesen, dass der Aufstieg in die globale Championsleague in vergleichsweise kurzen Zeiträumen machbar ist.

Foto: Fiat

 

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