830.000 BMW aus Shenyang

BMW Brilliance Werk Lydia eingeweiht. Virtuell geplant. „Datengetrieben“. Jährliche Produktionskapazität in China deutlich erhöht. Auf E-Mobilität ausgerichtet. Fabrik für den neuen i3.

BMW baut seine Produktionskapazitäten in China mit der Eröffnung einer neuen Fabrik in Shenyang aus. Mit einer Gesamtinvestition von umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro ist das Werk Lydia nach Unternehmensangaben das größte Einzelprojekt in der Geschichte der BMW Group in China. Die neue Fabrik (unser Aufmacherbild) steht im Bezirk Tiexi in Shenyang und verfügt über alle vier wichtigen Produktionsprozesse: Presswerk, Karosseriebau, Lack und Montage.

Die jährliche Produktionskapazität im Joint Venture BMW Brilliance Automotive (BBA) erhöht sich mit der neuen Fertigungsstätte auf 830.000 Einheiten. BMW will mit dem Werk Lydia vor allem die „wachsenden Kundennachfrage nach E-Mobilität“ bedienen. Die Fabrik sei „voll flexibel und kann bis zu 100 Prozent vollelektrische Fahrzeuge produzieren“. Die Produktion des neuen BMW i3 läuft seit Mai in der neuen Fabrik. Der neue i3 ist eine vollelektrische Mittelklasse-Limousine für den chinesischen Markt.

„Die Ausweitung unserer Produktionspräsenz in China zeigt, dass wir uns auf weiteres Wachstum auf dem weltweit größten Elektroautomarkt vorbereiten und von den langfristigen Perspektiven Chinas überzeugt sind“, sagt BMW-China-Chef Jochen Goller. Und: „Bis 2025 soll mehr als ein Viertel unseres Absatzes in China vollständig elektrisch sein.“ 

Verwirrend neue Produktionswelt: BMW iFactory

Lydia ist das erste Werk der BMW Group, das von Anfang an vollständig virtuell geplant und simuliert wurde. Weil „jedes Detail des gesamten Produktionsprozesses virtuell entworfen wurde“ betrachte man die Anlage „als Metaverse-Werk“. Soll heißen: „Das Werk Lydia ist datengetrieben: Cloud-basierte digitale Plattformen und das industrielle Internet der Dinge verbinden Produkte, Prozesse,
Produktionsanlagen und Menschen durch transparente, immer verfügbare und integrierte Daten miteinander.“

Gestern „erfahrungsgetrieben“, heute „datengetrieben“

Der umfassende Einsatz von Data Science soll die Qualitätskontrolle verbessern, die Effizienz steigern und eine „vorausschauende Wartung“ der Anlage ermöglichen. Der konsequente Einsatz von künstlicher Intelligenz, Datenanalyse und Algorithmen verlagere die
Entscheidungsfindung von „erfahrungsgetrieben“ zu „datengetrieben“. Die Anlage ist mit einem Gigabit-5G-Netzwerk abgedeckt, um die Bandbreitenanforderungen für Technologien wie Augmented Reality (AR) und Echtzeit-Videoübertragung zu erfüllen. Die in diesem Zusammenhang anfallenden Datenmengen werden in einem Rechenzentrum mit rund 1200 Servern verwaltet.

 

Fotos: BMW

Redaktion