Ampera-e: Theoretisch sind 400 Kilometer drin

Opel macht ernst im E-Auto-Geschäft. Der vollelektrische Kompaktwagen Ampera-e soll auf dem NEFZ-Prüfstand (Neuer Europäischer Fahrzyklus) die 400-Kilometer-Marke bei der Reichweite knacken. Die Elektrotechniker bei Opel und der Konzernmutter General Motors (GM) setzen dabei auf ein gewaltiges Batteriepaket, das über den gesamten Fahrzeugboden verteilt ist. Zehn Module mit insgesamt 288 Lithium-Ionen-Zellen bringen es auf eine Speicherkapazität von 60 Kilowattstunden. Zum Vergleich: Tesla stattet sein Model S in der Basisvariante ebenfalls mit einem 60-kWh-Speicher aus, BMW bietet für den i3 maximal 33 Kilowattstunden Batterieleistung an.

Der Ampera-e, der auf dem Pariser Automobilsalon Anfang Oktober offiziell präsentiert wird, ist ein 4,17 Meter langes Kompaktauto mit Platz für fünf Personen und 381 Liter Gepäck. Der Elektromotor leistet 150 kW (204 PS), die Höchstgeschwindigkeit wird bei 150 km/h elektronisch begrenzt. Drei Fahrstufen regeln die Energierückgewinnung während der Fahrt: Die Bewegungsenergie wird im Schiebebetrieb – also wenn der Fahrer vom Gas geht – in elektrische Energie gewandelt und in die Batterie zurück gespeist. Der Elektromotor fungiert in diesem Fahrzustand als Stromgenerator. Opel verspricht eine sehr sorgfältige Abstimmung der Rekuperationsleistung (Energierückgewinnung). Die Technik soll es dem Fahrer erlauben, den Ampera-e bei vorausschauender Fahrweise zumindest bei Überlandfahrten nahezu ohne den Einsatz der Bremsen zu bewegen.

Der NEFZ-Prüfstand bringt bei den vordefinierten idealen Fahr- und Witterungsbedingungen maximale Reichweiten-Ergebnisse. Wie weit der neue Elektro-Opel im richtigen Leben bei Kälte, Hitze und ungünstigen Streckenverlauf kommt, muss also die Praxis zeigen. Die konstruktiven Voraussetzungen für alltagstaugliche Reichweiten sind jedenfalls gut. Der Termin für die Markteinführung und die Preise sind noch nicht bekannt.

Redaktion