Unterwegs mit dem neukonzipierten vollelektrischen Stadt-Wägelchen.
Bei der Fahrt durch Frankfurt zieht der Opel Rocks-e alle Blicke auf sich. Kein Wunder, Opel setzt mit dem neuen Mini-Stromer auf ein neues Mobilitätskonzept. Bisher einmalig bei den deutschen Automobilherstellern. Ein Fahrzeug, das kein Auto ist, sondern ein Leichtkraftfahrzeug. Sustainable Urban Mobility (SUM) heißt die Fahrzeugkategorie, die die Lücke zwischen Motorroller und PKW schließen soll. Der Rocks-e ist ein vollelektrischer Zweisitzer, der mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h bereits mit einem (Roller-)Führerschein der Klasse AM und damit ab 15 Jahren gefahren werden kann. „Der Rocks-e ist kein Auto, sondern konkurriert mit Zweirädern“, sagt Opel-Produkt-Manager Keanu Efekhari. „Wir steigen in ein völlig neues Segment ein.“
Schutz vor Wind und Wetter, mehr Sicherheit
Vorteil des neuen Opel im Vergleich mit den direkten Zweirad-Konkurrenten: Die Stahlkonstruktion schützt Fahrer und Beifahrer vor Wind und Wetter und bietet außerdem mehr Sicherheit im Straßenverkehr — allerdings ohne Airbag. Der 2,41 Meter lange Zweisitzer hat sonst aber alles, was ein Auto braucht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der Innenraum ist deshalb auf das Wesentliche reduziert: Lenkrad, Sitze, Heizung, Lüftung, Kippfenster, der Tacho zeigt die Geschwindigkeit, die Fahrmodi und die Reichweite. Das Smartphone dient als Entertainment- und Navigations-Instrument.
Ab 7990 Euro
Bei Opel kostet der Einstieg in die Elektromobilität ab sofort 7990 Euro. Dabei handelt es sich um die Basisversion des Rocks-e. Wer die Smartphonehalterung und mehr Ablageflächen im Innenraum serienmäßig möchte, bezahlt 800 Euro mehr. Die Zubehörliste des City-Stromers ist im Moment ebenso übersichtlich wie sein Cockpit und besteht lediglich aus der Freisprechanlage und dem Adapter für öffentliche Ladesäulen. Ab 2022 gibt es den SUM auch für 49 Euro monatlich — das entspricht in etwa dem Preisniveau eines ÖPNV-Monatstickets.
6 kW für 75 Kilometer
Knapp 6 kW oder 8 PS treiben den 471 Kilogramm leichten Mini-Stromer an, der mit einer Batterieladung 75 Kilometer (WLTP) zurücklegen kann. Die 5,5-kWh-Batterie sitzt im Wagenboden und lässt sich mit dem in der Beifahrertür integrierten Ladekabel an einer Haushaltssteckdose innerhalb von 3,5 Stunden vollständig aufladen.
Der Würfel macht Spaß
Im Stadtverkehr macht der agile Rocks-e Spaß. Die kompakten Maße erleichtern die Parkplatzsuche, dank der Länge von nur 2,41 Metern ist auch das Querparken möglich. Der Rocks-e, dessen kompakte schwarz-graue Form an einen Würfel erinnert, ist damit sogar knapp 30 Zentimeter kürzer als der Smart Fortwo. Auch die Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h bremst den Fahrspaß nicht ein, weil die Verkehrssituation in der Großstadt meist eh keine höhere Geschwindigkeit zulässt oder sogar erlaubt. Und genau dafür ist der SUM gemacht, für die Stadt.
Gebaut wird der Rocks-e zusammen mit dem Konzern-Bruder Citroën Ami im Stellantis-Werk in Kenitra in Marokko. Nomen est omen. Bisher teilen sich die Schwestermarken den Markt freundschaftlich — Opel startet mit dem Elektro-Wägelchen in Deutschland, der Citroën ist hier nicht erhältlich. Ab dem kommenden Jahr wird der Rocks-e auch in weiteren Märkten an den Start gehen, Frankreich gehört nicht dazu.
Die Zielgruppen? „Vom jugendlichen Fahranfänger bis zum Innenstadtpendler“, sagt Opel-Deutschland-Chef Andreas Marx.
Und Produkt-Manager Efekhari ergänzt dieses Detail: „Die Konstruktion des Opel-SUM basiert auf einer konsequenten Gleichteilestrategie, die sowohl in der Produktion als auch bei der Reparatur die Kosten kappt.“ Der kleine E-Opel besteht aus nur 270 Teilen — zwei Beispiele, die sofort ins Auge fallen: Die Front und das Heck sind identisch, ebenso die Fahrer- und Beifahrertür, die deshalb gegenläufig öffnen.
Fotos: Opel