Opel-Zukunft neu: elektrisch, global, profitabel

Das Strategiepapier PACE! setzt die unternehmerischen Leitplanken für die Integration von Opel in den französischen PSA-Konzern (Peugeot-Citroën). Die folgende Dokumentation fasst die zentralen Punkte des Plans für die Opel-Zukunft zusammen.

Elektrifizierung aller Opel-Modellreihen bis 2024. Entweder mit reinem Batterieantrieb oder als Plug-in-Hybrid. Vier elektrifizierte Modellreihen bis 2020 (Opel und Schwestermarke Vauxhall). Nächste Generation des Opel Corsa mit einer rein batteriegetriebenen Variante.

Rückkehr in die Profitabilität ab 2020: Zwei Prozent wiederkehrende operative Marge bis 2020 und sechs Prozent bis 2026. Synergieeffekte pro Jahr durch Eingliederung in die PSA-Gruppe: 1,1 Milliarden Euro bis 2020 und 1,7 Milliarden Euro bis 2026. Gewinnschwelle bei 800.000 Fahrzeugen pro Jahr (Marken Opel und Vauxhall/Großbritannien). 

Die neue Opel-Zukunft will bis 2020 700 Euro Kostensenkung pro Fahrzeug sehen. Effizienzsteigerung bei Marketingausgaben um mehr als zehn Prozent. Weitere Effizienzsteigerungen durch Abbau von Komplexität in allen Bereichen. Senkung der allgemeinen Verwaltungskosten von 5,6 Prozent auf 4,7 Prozent des Umsatzes. Prozessoptimierung bis 2020 in Produktion und Verwaltung. Deckelung der Forschungs- und Entwicklungs- sowie Investitionsausgaben (CapEx) auf sieben bis acht Prozent vom Fahrzeugumsatz.

Produktion: Alle Werke in Europa sollen erhalten, betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Nachhaltige Reduzierung der Lohnkosten durch innovative Arbeitszeitkonzepte, freiwillige Programme oder Angebote für Altersteilzeit. Neue Produktvergaben sollen Auslastung im kommenden Jahrzehnt verbessern. Alle Werke (Opel und Vauxhall) werden Fahrzeuge auf den beiden PSA-Plattformen CMP und EMP2 produzieren können. Eisenach ab 2019 mit der Fertigung eines SUV auf EMP2-Architektur. Rüsselsheim mit der Fertigung eines Fahrzeugs im D‑Segment ebenfalls auf EMP2-Basis. Wechsel von GM- zu PSA-Motoren und -Getrieben, Produktion der PSA-Antriebe bei Opel und Vauxhall. Ab 2024 alle Pkw-Modelle von Opel und Vauxhall auf PSA-Basis. Neun neue Modelle (inklusive Karosserievarianten) bis 2020. Rein technisch gesehen ist die neue Opel-Zukunft ein Kahlschlag: Reduzierung der Pkw-Plattformen bis 2024 von gegenwärtig neun auf zwei, Reduzierung der Antriebs-Familien von aktuell zehn auf vier. 

Entwicklungszentrum Rüsselsheim. Alle neuen Fahrzeuge von Opel/Vauxhall werden in Rüsselsheim entwickelt. Hier entstehen zudem globale Kompetenzzentren für die gesamte PSA-Gruppe. Als erste Aufgabenfelder sind die Entwicklung von Brennstoffzellen, ausgewählten Assistenzsystemen und Technologien zum automatisierten Fahren vorgesehen.

Nicht zuletzt der Export soll die neue Opel-Zukunft befeuern: Bis 2022 will Opel auf mehr als 20 neuen Exportmärkten aktiv sein. Weltweit weitere, profitable Exportchancen werden mittelfristig geprüft. Bei den finanziell attraktiven leichten Nutzfahrzeugen (LCV) wird ebenfalls auf Wachstum gesetzt: Neue Modelle und neue Märkte sollen den LCV-Absatz bis 2020 um 25 Prozent steigern.

Marken-Chef Michael Lohscheller über die Opel-Zukunft im PSA-Konzern: „Die gemeinsame Verwendung von Architekturen und Antrieben wird die Komplexität bei Entwicklung sowie Herstellung wesentlich reduzieren. Dies führt zu Skaleneffekten und Synergien, die ihren Beitrag zur Gesamtprofitabilität leisten.“ Und: „Davon profitieren das Unternehmen Opel/Vauxhall und natürlich auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

 

Redaktion