Heiße Luft

Der Heißluftballon ist das älteste Luftfahrzeug der Welt. Erster bemannter Start vor 234 Jahren.

Heiße Luft – umgangssprachlich ist das Begriffspaar nicht gerade ein Ausweis solider Substanz. Doch die Physik hat andere Pläne. Warme Luft ist leichter als kalte Luft, sie steigt also auf und begründet so einen Wärmekreislauf, der im Kleinen das Prinzip der Gebäudeheizung beschreibt und im Großen das Klima bestimmt.

Man kann mit heißer Luft auch fliegen. Oder fahren, wie die Ballonsportler sagen – keiner weiß warum. Das Prinzip ist vergleichsweise simpel: Luft wird mithilfe eines Brenners über das Niveau der Umgebungstemperatur erhitzt und in eine Stoffhülle geleitet. Der Dichteunterschied erzeugt Auftrieb, das Ding fliegt – pardon: fährt. Moderne Heißluftballons sind mit Füllmengen zwischen 3000 und 10.000 Kubikmeter heißer Luft unterwegs, die Auftriebstemperaturen betragen während der Fahrt zwischen 70 und 125 Grad Celsius. Aktiv steuern lässt sich so ein Ballon nicht, sieht man einmal von der Thermik und wechselnden Windrichtungen ab, die ein geschickter Ballonfahrer nutzen kann. Der Weg ist das Ziel.

Der Heißluftballon ist als ältestes Luftfahrzeug der Welt ein ziemlich ausgereiftes Stück Technik: Die ersten Ballonfahrer, Jean-Francois Pilatre de Rozier und Francois d’Arlandes, stiegen am 21. November 1783 in den Himmel über dem Schloss La Muette bei Paris. Das war heute vor 234 Jahren deutlich mehr als heiße Luft – nämlich ganz schön mutig.

Deutschlands Ballonfahrer sind übrigens im Deutschen Freiballonsport-Verband DFSV organisiert.

 

Redaktion