Logbuch Hyundai Kona Elektro

Unterwegs mit der Elektroversion der Kona-Baureihe.

Der Tesla-Hype, die ID-Idee von Volkswagen, der Porsche Taycan und andere übliche Verdächtige sind die großen Helden der noch jungen Elektroauto-Bewegung. Hauptsache die Marke stimmt und das Label und der Coolness-Faktor. Dabei rücken die mächtigen Drehmomente und die irren Beschleunigungswerte und die klassische Statussymbolik das eigentliche Ziel der Transformation in den Hintergrund: Elektroautos sollen nämlich zunächst einmal in erster Linie emissionsfrei fahren, und, wenn’s recht ist, nicht nur lokal.

Das ist auf Dauer ganz gewiss keine Frage der Power, ganz im Gegenteil. Mit verringerter Leistungsabgabe sinkt der Stromverbrauch, verbessert sich die Akku-Effizienz, steigt die Reichweite. Salopp formuliert: Wer seltener (und weniger) laden will, muss langsam fahren.

Ökologische Logik ändert freilich nichts an der guten alten Industrietradition, ökonomischen Zwängen zu folgen. Top down lautet die Reihenfolge für die Entwicklung und Marktimplementierung neuer Technologien. Die Luxussegmente finanzieren in den ersten Entwicklungsphasen, was schließlich dem breiten Massenmarkt zugute kommt.

Annäherung ans richtige Leben

Lange Rede, kurzer Sinn? Ja selbstverständlich, denn wie so häufig sind auch beim Elektroauto die Farben schwarz und weiß nur zwei plakative Pole. Der Hyundai Kona zum Beispiel verkörpert die Annäherung ans richtige Leben wie kaum ein zweites Elektroauto. Nicht billig, aber auch für Mittelklassekonsumenten irgendwie bezahlbar (ab 35.650 Euro abzüglich Förderprämien). Nicht wirklich exzessiv in der Leistungsentfaltung, aber im Konzert des altertümlichen Verbrennerfeldes ein echter Paukenschlag (395 Nm Drehmoment). In Sachen Reichweite kein Dieselriese, aber genügend Saft auch für die längere Strecke (39,2-kWh Akku maximal 305 Kilometer; 64 kWh-Akku maximal 464 Kilometer).

Ansonsten ist der Kona Elektro ein modernes, kompaktes Auto der SUV-Klasse: 4,20 Meter
lang, 1,80 Meter breit, 1,57 Meter hoch, Platz für fünf, etwas erhöhte Sitzposition, gute Vordersitze. Der Elektromotor treibt die Vorderräder an, der Energierückfluss im Schiebebetrieb lässt sich über Schaltpaddel am Lenkrad dirigieren, der Federungskomfort ist bei höheren Geschwindigkeiten besser als im Stadtverkehr auf Schlaglöchern und Kopfsteinpflaster. Sehr viel Licht und ein klein wenig Schatten: Die nervöse synthetische Servolenkung nervt spätestens dann, wenn der Spurhalteassistent das Auto in Autobahnbaustellen zwischen den Fahrbahnmarkierungen hin- und herzerrt.

Apropos Hilfselektronik: Es gibt nichts, was es nicht gibt im Elektro-Kona, schon die Basisausstattung hat jede Menge Assistenten am Start.

Sicherheit für Akku-Angsthasen

Bleibt in der Gesamtbetrachtung ein Elektroauto, das die Sozialisierung der Idee Elektromobilität schon ein gutes Stück voranbringt. Ach so, man weiß heute noch viel zu wenig über die Haltbarkeit und die Langzeitqualitäten der sündhaft teuren Fahr-Batterien? Für Akku-Angsthasen schnürt Hyundai ein ziemlich selbstbewusstes Paket Planbarkeit: acht Jahre oder 160.000 Kilometer Laufleistung Garantie. 

 

Technische Daten und Preise im KATALOG e

Hyundai Kona Elektro

 

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Fotos: Hyundai

Oskar Weber