Logbuch Volvo C40 Recharge Pure Electric

Unterwegs im elektrischen Volvo-Crossover. Praxistest.

Volvo will bis 2040 klimaneutral werden, seit Herbst 2021 ist der C40 Recharge Pure Electric auf der Straße. Der Crossover ist nach dem SUV Volvo XC 40 Recharge Pure Electric das zweite vollelektrische Fahrzeug der Produktpalette.

Das ist eine Ansage: 21 kWh/100 km

Im Volvo C40 zeigt sich erneut schnell, Elektroauto fahren macht Spaß. Der Allradantrieb bringt die satte Leistung von zwei Permanentmagnet-Synchronmotoren mit jeweils 150 kW (204 PS) an Vorder- und Hinterachse beim Beschleunigen gut auf die Straße. Das maximale Drehmoment beträgt 660 Nm, in 4,7 Sekunden sprintet der 2,2 Tonner von null auf 100 km/h. Wie bei allen Volvo-Modellen (seit 2020) ist bei Tempo 180 km/h Schluss. Dem Fahrspaß schadet das nicht und die Brieftasche freut sich. 21 kWh pro 100 Kilometer lautet die Herstellerangabe für den Stromverbrauch. Und auf 870 Testkilometern (innerorts, Landstraße und Autobahn) haben wir exakt diese Werksangabe verbraucht: 21 kWh/100 km. Für ein Auto dieser Größen- und Gewichtsordnung ist das eine Ansage. Der mit 4,4 Metern recht kurze Volvo ist mit 1,87 Metern ziemlich breit, reiht sich hier aber in den allgemeinen Trend neuer (Elektro-)Autos ein, die immer größer und vor allem breiter werden.

Viel Platz, viel Qualität

78 kWh Strom speichert die 400-Volt-Lithium-Ionen-Batterie, die im Unterboden verbaut ist. Volvo gibt eine maximale Reichweite von 444 Kilometern an, mit unserem Testverbrauch reicht eine Batterieladung für knapp 360 Kilometer. Wegen der Batterie und dem Schrägheck beträgt das Kofferraumvolumen nur 413 Liter (Bild ganz unten rechts). Legt man die Rücksitzlehnen um, entsteht eine ebene Fläche – dann stehen 1205 Liter Ladevolumen zur Verfügung. Außerdem verfügt der C40, wie viele Elektroautos, auch über einen Frunk (Front Trunk, 31 Liter, Bild ganz unten Mitte), in dem das Ladekabel Platz findet. Eine Vielzahl weiterer Ablagemöglichkeiten in den Türen, der Mittelkonsole und neben der Rücksitzbank ergänzen den Stauraum im großzügigen und komfortablen Innenraum. Die Sitze sind bequem und bieten eine Vielzahl an Verstellmöglichkeiten.

Insgesamt überzeugt der Volvo durch eine tadellose Verarbeitung, Komfort und hochwertige Materialien – die Türgriffe sind beispielsweise aus Metall und sowohl das Radio als auch die Luftausströmer können manuell bedient werden. Das Infotainmentsystem ist intuitiv bedienbar und bietet alle nötigen Features. Ein Beispiel ist die Rückfahrkamera, die unabdingbar ist, denn die Übersicht nach hinten ist katastrophal. Schuld daran sind die mächtigen C-Säulen und die Heckscheibe, die noch nicht einmal der vielzitierte Sehschlitz ist. Die deshalb eingebaute Technik hilft beim Parken, baut allerdings enorme Reserven ein – kleine Parklücken sind erst mit einiger Erfahrung zu meistern.

Des Weiteren erleichtern Assistenzsysteme wie Abstand-Regel-Tempomat, Emergency-Stop und Spurhalteassistent die Fahrt. Letzterer stellt bei über 130 km/h ab.

Typisch Volvo

Zwei Rekuperationsmodi stehen zur Wahl, entweder auf der Bremse oder per One-Pedal-Driving. Die One-Pedal-Option macht die mechanische Bremse im normalen Fahrbetrieb praktisch überflüssig, was kein Fehler ist, denn die klassischen Stopper sind vor allem bei der finalen Verzögerung schlecht dosierbar und undefiniert teigig. Fahrdynamik war noch nie die Kernkompetenz der Marke, das gilt auch für den Elektromeister C40. Die Lenkung ist um die Mittellage ein wenig unpräzis, unabhängig von der möglichen Einstellung Sport oder Normal. Bei den klassischen Kernkompetenzen glänzt allerdings auch dieser Volvo: Die Federung und Dämpfung sind komfortabel und ausreichend straff abgestimmt. Und insgesamt bietet der C40 ein hohes Sicherheitsgefühl. 

Technische Daten und Preis im KATALOG e

 

 

Fotos: motorfuture

 

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Franziska Weber