Milliarden-Programm für Wasserstoff

Bundesregierung mit „Nationaler Wasserstoffstrategie“ / 9 Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket

Unmittelbar nach dem vom sogenannten Koalitionsausschuss beschlossenen „Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket“ hat die Bundesregierung jetzt auch ihre „Nationale Wasserstoffstrategie“ vorgelegt. Das Programm setzt die politischen Leitplanken für die Entwicklung und den Ausbau der Wasserstoff-Wirtschaft in Deutschland. Planung und Umsetzung liegen ressortübergreifend bei den Bundesministerien für Wirtschaft, Umwelt, Forschung und Verkehr.

Das Konjunkturpaket, das vergangene Woche auf parteipolitischer Ebene der Regierungsparteien CDU, CSU und SPD beschlossen worden war, räumt der Wasserstoff-Technologie vor dem Hintergrund industriepolitischer und ökologischer Zielsetzungen eine hohe Priorität ein.

„Ausrüster der Welt“: 7 Milliarden Euro

Das Ziel ist ambitioniert. Deutschland soll „bei modernster Wasserstofftechnik zum Ausrüster der Welt“ gemacht werden. Für die technische und logistische Umsetzung in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Logistik werden 7 Milliarden Euro veranschlagt. Im Einzelnen nennt das Programm die folgenden Ziele und Zahlen:

  • 5 Gigawatt Gesamtleistung aus industriellen Produktionsanlagen bis 2030. 
  • Weitere 10 Gigawatt Gesamtleistung in zwei Schritten bis 2035 und 2040.
  • Umstieg von fossilen Energieträgern auf Wasserstoff „insbesondere bei industriellen Prozessen“.
  • Zügiger Ausbau des Wasserstoff-Tankstellennetzes.
„Außenwirtschaftliche Partnerschaften“: 2 Milliarden Euro

Ein zweiter Schwerpunkt der „Nationalen Wasserstoffstrategie“  sind „außenwirtschaftliche Partnerschaften“. Die Bundesregierung plant die bilaterale Zusammenarbeit mit Ländern, „in denen aufgrund der geografischen Lage Wasserstoff effizient produziert werden kann“. Die Win-win-Situation liegt auf der Hand: Deutschland baut die Wasserstoff-Produktionsanlagen, die Schwellenländer des Südens liefern die Sonne – und bekommen ein wirtschaftliches Standbein, das langfristig tragen soll. Klar, dass vor diesem Hintergrund „auch geeignete Wasserstoff-Speicherverfahren für den globalen, kosteneffizienten Transport von Wasserstoff entwickelt werden“.

Das ist der Plan, und die Zeit drängt: Entwicklung und Ausbau der Wasserstoff-Wirtschaft genießen auch in Japan, Südkorea, China und den USA höchste Priorität.

 

Unser Aufmacherbild: Das französische Wasserstoff-Experimentalschiff Energy Observer fährt mit Brennstoffzellen-Technik des japanischen Toyota-Konzerns. Foto: Toyota

Redaktion