Die Welt dreht sich, es geht weiter, immer weiter. Im Kleinen wie im Großen. Zwei Nachrichten, zwei Geschichten.
Die eine: Tesla steht das Wasser bis zum Hals. Der Newcomer verbrennt Cash, weil Umsatz und Ertrag nicht mit den Kosten mithalten. Hinzu kommt: Die Produktion wächst schneller als die Nachfrage, der Markt für die extrem teuren Elektroautos hat enge Grenzen. Dazu der Druck und der Gegendruck in den amerikanisch-chinesischen Handelsbeziehungen. Das ist Gift für das Tesla-Geschäft. Schließlich: Kann Tesla nicht wachsen, wird es an seinen hohen Stückkosten ersticken. Entwicklung, Abschreibungen, Vertrieb und Verwaltung sind als Variablen stumpfe Waffen in der Kostensteuerung.
Die andere: Der italienisch-amerikanische FCA-Konzern schlägt dem französisch-japanischen Unternehmensverbund Renault-Nissan-Mitsubishi eine Fusion vor. Man muss sich das so vorstellen: Die Marken Renault, Dacia, Nissan und Mitsubishi können gemeinsam mit den Marken Fiat, Chrysler, Dodge, Ram, Jeep und Alfa Romeo auf gemeinsame Plattformen gestellt werden – mit gigantischen Synergiechancen bei Entwicklung, Technik, Produktion und Vertrieb. FCA mit zwei sensationellen Standbeinen im Pick-up- und Allradgeschäft (Dodge/Ram und Jeep), Renault-Nissan-Mitsubishi mit einer hartnäckig erarbeiteten Kernkompetenz im Zukunftsmarkt Elektromobilität. Heimatmärkte wären die Automobil-Supermärkte USA, Europa und Japan. Aktuelle Absatzzahl: rund 15,5 Millionen Einheiten in 2018. Gigantismus pur. Gigantisch wären bei solch einem Konstrukt allerdings auch die Herausforderungen für die Unternehmensführung. Jeder, der ein bisschen unterwegs war, weiß es: Globalisierung ist ein großes Wort, das meist auf geduldigem Papier steht. Es wäre eine Herkulesaufgabe, die kulturellen Befindlichkeiten von Italienern, Franzosen, Amerikanern und Japanern in einer solchen Welt-AG auf Linie zu bringen.