Logbuch Nissan Ariya e-4ORCE

Unterwegs mit dem Allrad-Ariya. Praxistest.

  • 225 kW (306 PS), 600 Nm
  • Lituhium-Ionen-Batterie: 87 kWh, Ladeleistung (DC) 130 kW
  • Testverbrauch 20,5 kWh/100 km

Nissan hat im Juli 2023 sein ein millionstes Elektrofahrzeug verkauft. Den Grundstein für diesen Meilenstein hat die japanische Marke bereits 2010 mit dem Markstart des Nissan Leaf gelegt. Der Leaf ist das erste in Großserie gebaute Elektrofahrzeug und wurde seit seinem Marktstart über 650.000 Mal verkauft. Im Jahr 2014 folgt der zweite vollelektrische Nissan, der e-NV200, der in diesem Jahr vom Townstar abgelöst wurde. Und im vergangenen Jahr hat der Elektropionier Nissan sein drittes vollelektrisches Fahrzeug vorgestellt, den Ariya, den es seit diesem Jahr auch als Allradversion gibt.

Zwei E-Motoren, 225kW, 600 Nm

Wir waren mit dem Nissan Ariya e-4ORCE unterwegs. Zwei Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse mit insgesamt 225 kW (306 PS) und 600 Nm Drehmoment treiben den Crossover an – dazu muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Antritt und Beschleunigung sind elektroautotypisch sehr gut, laut Datenblatt sprintet der Ariya in 5,7 Sekunden auf 100 km/h und die Maximalgeschwindigkeit von 200 km/h sollte auch die letzten Elektroautokritiker überzeugen.

Wer auf Reichweite setzt, muss langsamer fahren. Nach zweiwöchigem Testbetrieb stand ein Verbrauch von 20,5 kWh/100 km auf dem Zettel, was bei der 87-kWh-Lithium-Ionen-Batterie einer Reichweite von 424,6 Kilometern entspricht – ein guter Wert für ein knapp 2,3 Tonnen schweres Auto. Insgesamt vier Fahrmodi (Eco, Normal, Sport und Snow) stehen zur Wahl, wie immer gilt, je sportlicher der Fahrmodus, desto straffer das Fahrwerk und die Lenkung. Lenkung und Bremse könnten im Eco- und Normal-Modus etwas präziser sein. Durch die Wahl des B-Modus kann man die Bremskraft verstärken, dann rekuperiert der Vollelektriker selbstständig, bremst aber nicht zum Stand ab.

 Platz da

Der Ariya e-4ORCE eignet sich aber nicht nur wegen seiner Reichweite für die  Langstrecke. Die Federung ist gut, ebenso die Dämmung. Fahrer und Beifahrer sitzen komfortabel und haben viel Platz im knapp 4,60 Meter langen und 1,85 Meter breiten Coupé-Crossover. Und auch auf der Rückbank finden, je nach Streckenlänge, zwei oder drei Personen gut Platz.

Das Kofferraumvolumen ist beim Allrad-Ariya mit 415 Litern allerdings um 53 Liter kleiner als bei der Frontantriebsverison. Legt man die Sitze um entsteht eine ebene Fläche und 1280 Liter Stauraum. Der Innenraum bietet insgesamt viel Platz, der fehlende Getriebetunnel und die elektrisch verstellbare Mittelkonsole erzeugen vorn ein großzügiges Raumgefühl.

Das Potential des leeren Raums

Das Cockpitdesign ist minimalistisch und folgt dem japanischen Konzept Ma – dem Potential des leeren Raums. Das schlichte Design ist optisch gelungen, ein besonderes Highlight sind die nahtlos integrierten Touchtasten, die aufleuchten, wenn man das Fahrzeug öffnet und die beim Bedienen eine haptische Rückmeldung geben. Auch die beiden 12,3-Zoll-Bildschirme sind übersichtlich, allerdings ist die Bedienbarkeit während des Fahrens wegen vieler Ebenen teilweise etwas kompliziert. Die Sprachsteuerung kann hier Abhilfe leisten – bei der Navigation funktioniert das hervorragend, bei anderen Befehlen kann es allerdings zu Missverständnissen kommen. Das Navigationssystem zeigt im Head-up-Display den Weg, plant Ladestopps ein und zeigt außerdem auch alle verfügbaren Ladestationen entlang der Strecke. Und auch die restlichen Fahrassistenzsysteme funktionieren gut und sind einfach am Lenkrad einstellbar. Insgesamt projiziert das Head-up-Display die Informationen gut lesbar in die Frontscheibe.

Produziert wird der Elektro-Crossover auf der CMF-EV-Plattform, die Nissan für die Allianz (Renault-Nissan-Mitsubishi) in Japan entwickelt hat. 15 Modelle sollen auf der neuen Plattform gebaut werden.

Nicht ganz billig

Der Basispreis des Testwagens Ariya e-4ORCE mit dem Evolve Pack liegt bei 60.490 Euro – ein stolzer Preis. Positiv ist, dass dank der umfangreichen Serienausstattung quasi keine versteckten Kosten hinzu kommen. Die Zwei-Farbenlackierung und die Nappaledersitze schlagen mit 2.700 Euro zu Buche, sind aber keinesfalls notwendig. Und für alle, die auf den Allradantrieb verzichten können, startet die Basisversion des Nissan Ariya mit 160 kW und der 63-kWh-Batterie bei 43.490 Euro.

Fotos: motorfuture

 

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Franziska Weber