Welchen nehmen?

Wer will, der kann. Das E-Auto ist mittlerweile eine konkrete Alternative auf dem Automobilmarkt. Aber welches nehmen? Batterie, Brennstoffzelle, Plug-in-Hybrid oder einfacher Hybrid? Kaufberatung E-Autos.

Benziner? Klimakiller! Diesel? Stickoxidschleuder! Busse und Bahnen? Keine Alternative für Handwerker, Handelsreisende und andere mobile Leistungsträger. Und ziemlich unpraktisch, wenn man die Oma besuchen will, die auf dem Land hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen mal wieder ihren sagenhaften Apfelkuchen gebacken hat.

Bliebe das Elektroauto.

Schön wäre es ja, sagen die Autofahrer, die in Personalunion gleichzeitig Verbraucher, Wähler, Steuerzahler sind. E-Mobilität ist nämlich zwar angerichtet, aber nur im Prinzip.

Ursache für die Skepsis ist nicht das Elektroauto an sich, sondern die fehlende Infrastruktur. Politik, Industrie und Energieversorger haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Öffentliche Ladestationen sind in den Städten rar und entlang der Autobahnen so gut wie nicht vorhanden. Das übrige Überland-Straßennetz? Ladepunkte sind hier seltener als Quellen in der Wüste.

Das klingt auf den ersten Blick ziemlich deprimierend. Die nüchterne Analyse zeigt jedoch, dass es heute schon für jeden Einsatzzweck Elektroautos gibt. Welches nehmen? Die Kaufberatung E-Autos hilft weiter.

BEV

Solange sich die Ladeinfrastruktur nicht fundamental verbessert hat, können wir ein BEV (battery electric vehicle) reinen Herzens und guten Gewissens nur unter den folgenden zwei Voraussetzungen empfehlen:

  1. Heimatliche Garage mit Stromanschluss.
  2. Ausschließliche Nutzung des Fahrzeugs in einem Radius um die heimatliche Garage, der der halben Entfernung der vom Hersteller angegebenen Reichweite entspricht – minus 30 Prozent Reserve. Sicher ist sicher.

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, ist ein BEV eine feine Sache. Keine Tankrechnungen, geringe Wartungskosten, keine lokalen Emissionen, einfache Bedienung, gute Leistungscharakteristik, Fahrspaß. Der motorfuture Katalog e listet 23 BEV – den kultigen Renault Twizy zum Beispiel, den Transporter Nissan e-NV200 oder den Prestigedampfer Tesla S. Unser Favorit ist der BMW i3. Ein Elektroauto wie aus dem Bilderbuch.

Brennstoffzelle

Vergessen Sie das Wasserstoff-Auto, jedenfalls für den Moment. Die Autos sind extrem teuer und das Wasserstoff-Tankstellennetz ist mit momentan 33 Stationen in Deutschland extrem löchrig. Schade eigentlich, denn das Brennstoffzellen-Auto ist ein Elektroauto ohne die ganze Batterie- und Ladeproblematik und dem BEV deshalb im Prinzip haushoch überlegen. Brennstoffzellen-Autos können momentan ein Thema für Taxi-Unternehmen oder regional eingesetzte Dienstwagen sein – aber nur, wenn es in der näheren Umgebung der Zentrale eine Wasserstoff-Tankstelle gibt. Hyundai und Toyota sind übrigens die Brennstoffzellen-Vorreiter. Mercedes will noch in diesem Jahr ein Serienauto auf den Markt bringen.

Hybrid

Die kleinste Lösung für Elektroauto-Interessenten ist der einfache Hybrid-Antrieb. Eine vergleichsweise kleine Batterie lädt sich ausschließlich aus dem Fahrbetrieb (Rekuperation), eine externe Stromzufuhr gibt es nicht. Vorteil: Bewegungsenergie wird beim Verzögern teilweise wieder eingefangen. Sehr kurze Strecken können rein elektrisch bewältigt werden. Toyota hat dem Hybrid den Weg geebnet und musste sich von den Experten in Europa und den USA lange dafür auslachen lassen. Heute lacht keiner mehr. Im vergangenen Jahr hat der japanische Marktführer weltweit 1,5 Millionen Hybrid-Autos verkauft.

In Deutschland sind ein gutes Dutzend Hybrid-Modelle am Start, vorwiegend von Toyota selbst und dem Luxusmarken-Ableger Lexus. Unser Favorit, ganz klar, ist das Original: Der Toyota Prius ist ein moderner Klassiker. Nicht billig, aber ein echtes Statement.

Plug-in-Hybrid

Der beste Kompromiss ist oft die beste Wahl. Beim Elektroauto ist das der Plug-in-Hybrid, und weil Ladeinfrastruktur und Wasserstoff-Tankstellen nicht wie Obst an den Bäumen wachsen, wird das auf lange Sicht auch so bleiben. Die Idee ist im Prinzip einfach, die Umsetzung aber aufwendig: ein Auto, zwei Antriebe. Für die kurze Strecke ist der Elektromotor, für die Langstrecke ein klassischer Verbrenner an Bord. Die Vorteile liegen auf der Hand: Auf der typischen Pendelstrecke in die Stadt hinein und wieder hinaus fährt man lokal abgasfrei mit Strom, und der Verbrenner sorgt mit seinem Treibstofftank für große und sichere Reichweiten. Plug in? Genau: Um vernünftige Kurstrecken-Reichweiten von wenigstens 30 Kilometern realisieren zu können, werden die vergleichsweise großen Fahrbatterien extern geladen. Soll heißen: Das Auto kommt zuhause oder im Büro-Parkhaus an die Steckdose. 

Der Plug-in-Hybrid ist mehr als eine Brückentechnik. Er wird auf Jahre hinaus die praktikabelste Form individueller Elektromobilität sein. Und der Markt wächst: 17 Hersteller haben mittlerweile 35 Modelle im Angebot. Starke Plug-in-Hybrid-Marken: Volvo, BMW, Mercedes.

Unser Geheimtipp ist nur auf den ersten Blick ein Exot: Mitsubishi hat von seinem Outlander mit Plug-in-Technik in Europa schon 100.000 Stück verkauft. Der SUV ist nicht nur vergleichsweise günstig, er hat auch ein üppiges Garantiepaket, viel Platz und einen serienmäßigen Allradantrieb.

 

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Redaktion